22. September 2023

Was geht euch durch den Kopf, wenn ihr an Schweden denkt? Weite Wälder, tiefblaue Seen und die urigen kleinen Häuschen, oder? Was liegt also näher, als den nächsten Urlaub in Schweden zu verbringen? Oft schon stand dieses Land zur Auswahl. Jetzt endlich ist es soweit! Begleitet uns diesmal in das Heimatland von Pippi Langstrumpf, Michel von Lönneberga und natürlich von der Popgruppe ABBA.

23. September 2023

Gestern Abend kamen wir auf einem nicht nennenswerten Campingplatz an. Unser eigentliches Vorhaben auf einem Wohnmobilpark zu stehen, ging nicht auf, da dieser schon mit seinen 154 Plätzen voll belegt war.

Wir sind übrigens in Grömitz, unser erster Zwischenstopp auf den Weg nach Schweden. Da es schon recht spät und viel zu dunkel war, erkunden wir das Ostseeheilbad eben heute.

Grömitz...

...das Ostseeheilbad der Sonnenseite ist eine Gemeinde im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein.

Beliebter Treffpunkt ist die Grömitzer Seebrücke. Mit einer Länge von 398 Metern lädt Sie zu schönen Spazier­gängen über´s Meer ein. Wir waren überrascht, wie klar das Wasser ist. Mit dem Wind um die Nase und den Blick auf die weite See – ein schönes Gefühl von Freiheit! Morgens, wenn die Sonne aufgeht, verwandelt sich der Himmel in ein einzig­artiges Farbenmeer und wir freuen uns über diesen schönen Start unseres Roadtrips.

Wir haben in der Regel ja kein Problem mit endlosen Wassermassen und ausreichend Zeit bringen wir ja mit…allerdings kam Martin gestern der Gedanke : „warum nicht mit der Fähre, wenn wir schon in der Nähe eines Hafens stehen!?“ Gesagt getan. Fähre gebucht. Nicht viel Zeit und Geld gespart, dafür aber ca 250 km Autofahrt. Nach nur 45 min Überfahrt erreichen wir Dänemark. Von hier heißt es dann wieder: ab auf die Straße!

Die längste Schrägseilbrücke der Welt ist rund 7,8 Kilometer lang. Die Brücke selbst ist im Jahre 2000 entstanden. Seitdem wird sie täglich von rund 15.000 Menschen genutzt. Wir empfehlen sich vorher auf der OresundGo zu registrieren, damit spart man einige Kosten für die Überfahrt nach Schweden und hat das Geld für das Jahresabo schon bei der Rückfahrt wieder raus.

Nicht weit von der Brücke und relativ Nahe am Zentrum von Malmö finden wir einen sehr gut bewerteten Stellplatz auf einer Weide. Für nur 15 Euro dürfen wir hier stehen. Ein kurzes „Willkommen“ vom Eigentümer und einer Wegbeschreibung zur Innenstadt, befinden wir uns nur wenige Minuten später auf den Fahrrädern nach Malmö.

Malmö bietet unfassbar viel Platz, selbst in der Innenstadt. Breite Straßen, schicke Geschäfte und ein Paradies für Fahrradfahrer. Malmö gilt als eine der zehn fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Alles ist Fußläufig leicht und schnell zu erreichen. Seit langem waren wir auf unseren Roadtrips Abends nicht aus. Unsere Ausflüge konzentrieren sich meist auf den Tag und somit ist es auch mal schön, das Nachtleben einer Stadt mitzuerleben.

Während wir den Abend genießen und uns über den gelungenen Tag freuen, sind wir völlig Ahnungslos, was sich während unseres Aufenhalts in Malmö im Hintergrund abspielt.

Zurück an der Triangel Station, unter anderem ein riesen Parkplatz für Fahrräder, finden wir folgendes vor: NICHTS! Unsere Fahrräder sind weg!!! Wir stehen vor einem leeren, von vor 3 Stunden abgestellten Fahrradständer. Geschockt, wütend, traurig aber am meisten völlig Fassungslos stehen wir auf dem Platz und wissen erst gar nicht was zu tun ist. Wir überlegen, versuchen die Polizei zu rufen und fahren schlußendlich mit dem Taxi an unseren Stellplatz zurück…

Willkommen in Schweden 😔

24. September 2023

Guten Morgen. Kurzer Nachtrag zu gestern:
Natürlich denken wir jetzt nicht „die Schweden sind kriminell“, es ist halt einfach nur ein ziemlich übler Start und wirft einen Schatten über diesen Urlaub. Wir haben dem Taxifahrer unsere Story erzählt. Er meinte nur, daß es in Malmö üblich wäre und wenn unsere Fahrräder kein GPS Tracker hätten, haben wir keine Chance. Auch die Polizei kann uns da nicht helfen. Das sind organisierte Banden und man hat vielleicht Glück sein Fahrrad auf der schwedischen Facebookseite zu einem Spotpreis zu finden.

Wir haben uns heute morgen auch noch Vorwürfe gemacht, warum haben wir die Fahrräder mitgenommen, warum haben wir keine super Hightech Schlösser gehabt, wieso haben wir die Akkus nicht rausgenommen, wieso waren wir so leichtsinnig??? Naja, wie sagt man so schön: Hätte, hätte Fahrradkette…

Der Besitzer des Stellplatzes kam heute morgen zu uns um die Gebühren zu kassieren und uns zu fragen wie unsere Tour in Malmö war. Als wir ihm die Geschichte erzählten, war er total fassungslos und es tat ihm so leid, dass er uns nicht vorgewarnt hatte. Er bot uns an mit der Polizei in Kontakt zu treten, Fotos und Registriernummern der Fahrräder durchzugeben. Er wollte für den Platz kein Geld von uns, weil wir ihm so leid taten. Das Gespräch mit ihm tat gut. Auch wenn wir nicht die geringste Chance haben unsere Fahrräder wiederzubekommen, machen wir unseren Urlaub natürlich weiter. Doch jetzt wird erstmal gefrühstückt!

Einige Reiseführer und Vanlifer berichten über die Sadt Lund und dass es ein MUSS ist dort halt zu machen. Dem gehen wir heute nach und sind ganz gespannt auf die Universitätstadt in Schweden.
In Lund leben über 90.000 Menschen, das sieht man der Stadt gar nicht an. In den Sträßchen im und ums Zentrum reihen sich zahlreiche kleine Häuser und es gibt einige idyllische Plätze. Lund ist eine der ältesten Städte in Schweden, doch so richtig will der Funke auf uns nicht überspringen.

Der Dom hat es uns allerdings doch irgendwie angetan. Die imposante Kathedrale liegt mitten im Zentrum von Lund. Der Eintritt ist frei. Im Dommuseum sind Gegenstände vom 12. Jahrhundert bis in unsere Zeit zu sehen. Wer möchte, kann eine Kerze anzünden, einen Gottesdienst besuchen oder die größte Domkirche des Nordens in seinem eigenen Tempo besichtigen.

Wir wollen weiter, so schnell wie möglich die Städte hinter uns lassen und mehr Natur erleben. Klar, wir steuern das ja selber und ein bisschen Kultur muss ja auch sein, aber es wird Zeit…also auf zu unserem nächsten Ziel für heute: Hovs Hallar.

Wir befahren den Parkplatz (leider nicht erlaubt über Nacht hier zu stehen) und merken sofort “ Hier sind wir richtig!“ Der Ort ist anscheinend auch sehr bei den Einheimischen beliebt. Trotzdem hat man nicht das Gefühl, dass dieser Ort überlaufen ist.

Wir entdecken fantastische Felsstrände und Höhlen, zerklüftete Felsvorsprünge und sonnengetränkte Klippen. Diese Landschaft mit ihren wilden und kargen Charakter würden wir niemlas Schweden zuordnen. Die Wiesen, die von Tieren beweidet werden, lassen uns nicht nur einmal vom Wanderweg abkommen. Denn ob es ein Trampelpfad, der Wanderweg oder die „Tierstrasse“ ist, lässt sich manchmal nur schwer erkennen.

Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu. Wir wollen noch ein klein wenig Strecke machen und unseren Platz für heute Nacht anfahren. Ich denke wir haben was ganz Nettes gefunden. In diesem Sinne GUTE NACHT 😴.

25. September 2023

Hey! Schaut Euch diesen Sonnenaufgang an! So wunderschön, oder!? Unsere Nacht war sehr ruhig und wir beide haben sehr gut geschlafen. Wir stehen hier ziemlich abgelegen, dennoch zu bekannt bei Einheimischen, da schon sehr früh der Platz sich mit Besuchern füllt.

Wir beschließen direkt nach dem Frühstück weiterzufahren. Einen hoffentlich weniger besuchten Ort zu finden. Und tatsächlich gelingt uns das nach nur 10 Minuten Autofahrt. Obwohl der Ort jetzt kein Geheimtip ist.

Nach einem sehr entspannten, ein wenig in Gedanken vertieften Spaziergang, müssen wir unbedingt noch eine Sache erledigen. Da man uns unserer Fahrräder beraubt hat, braucht Martin dringend eine andere Beschäftigung 😉. Bisschen gelogen ist es schon…denn diese andere Beschäftigung war schon bei der Abfahrt von zu Hause klar. Angeln ist jetzt das Motto!!! Hier in Schweden benötigt man nämlich keinen Angelschein und muss sich lediglich für die Seen anmelden und eine Gebühr bezahlen. Also auf ins nächste Angelgeschäft.

Während Martin sich beraten lässt, fotografiere ich die vielen kleinen bunten Dinger und bin fasziniert über die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten einen Fisch zu fangen. Nicht einfach nur den Wurm dran und fertig… 😜.

Jetzt noch schnell zu See und während ich das Mittag vorbereite, bereitet sich Martin auf seinen großen Fischfang vor.

Wie schön ist bitte dieser Ort!? So idyllisch, ruhig und einfach nur entschleunigend.

Es ist Martin sogar gelungen einen Fang zu machen…einen kleinen…zu kleinen…der wieder zurück ins Wasser musste. Gleichzeitig stolz aber auch etwas traurig über den Fang, befreit Martin den Fisch und lässt ihn wieder zurück. Aber es funktioniert 🐟.

Wie ihr seht, hatten wir einen sehr entspannten Tag. Genau das was wir heute brauchten und eine heiße Dusche gab es oben drauf 😂. Wir wünschen Euch eine gute Nacht und sagen bis bald!

26. September 2023

Ich werde heute morgen wach und der Platz neben mir ist leer. Lange brauche ich nicht suchen, nur einen Blick aus dem Fenster zum See genügt und ich sehe Martin, wie er wieder am angeln ist 😀.

Wir starten den Tag ganz ruhig. Wir frühstücken und überlegen, wie wir weiter vorgehen sollen, Natur oder Stadtbesichtigung? Ca 2 Stunden von uns entfernt liegt Göteborg, ein Punkt auf unserer Schwedenliste. Hin und her gerissen hole ich mir noch mal Inspiration durch Reiseblogs. Schnell steht fest: Stadtbesichtigung! Doch schon beim recherchieren wo man am besten parken kann, wird mir ganz komisch. Auf fast allen Parkplätzen wird in Wohnmobile und Vans eingebrochen. Das kann doch nicht sein! Am hellichten Tag werden Autos aufgebrochen, durchwühlt und ausgeräumt. Selbst Klamotten werden mitgenommen. Die Lust auf Göteborg vergeht. Ich finde einen Pendlerparkplatz etwas abseits von Göteborg über den nichts negatives steht. Den steuern wir an. Zufrieden über den Fund parken wir dort. Plötzlich beobachten wir, wie ein Auto seine Runde dreht, obwohl neben uns ein Platz frei wäre, und etwas weiter hinten mitten auf dem Platz parkt…und dann ging es ganz schnell. Drei Männer die zwischen den Autos huschten, ihr Eigenes mit offener Motorhaube zur Tarnung, dann Kofferraum auf irgendwas in Folie von einem anderen Auto raus ins eigene rein und weg waren sie 😳. Alles klar, wir fahren weiter.

Göteborg...

...NEIN DANKE!!!!

Wir suchen uns einen Platz, der uns offen hält, ob wir da über Nacht bleiben oder weiter fahren. Hier machen wir auf jeden Fall erstmal Pause und während ich das Mittagessen zubereite versucht Martin unser Abendbrot zu fangen.

Diesmal mit Regenwürmern ausgerüstet fängt er eine Krabbe. Beziehungsweise die Krabbe ihn 🙂 der Wurm war wohl sehr verlockend, doch hält sich Mr. Crabs nur an der Schnur fest. Schlaues Kerlchen.

Gut gesättigt, erfolglos für´s Abendbrot, entscheiden wir uns weiter zu fahren. Und manchmal ist das Bauchgefühl eben doch das richtige!!!

Smögen...

...ist über eine hohe und 500 Meter lange Brücke, die Smögenbron, mit dem Festland verbunden. Auf der Festlandseite gibt es kurz vor der Brücke Rast- und Parkplätze für einen kurzen Stopp, so dass man anhalten und die beeindruckende Aussicht fotografieren kann.

Felsige Küsten, farbenfrohe Fischerhütten – Smögen ist definitiv eine charmante Küstenstadt Schwedens. Wir haben uns auf jeden Fall direkt in dieses süße Städtchen verliebt.

Hier finden wir es so schön, dass wir direkt im Ort bleiben. Wir haben Glück, denn bis Ende August dürfen weder Vans noch Wohnmobile auf diese Insel fahren. Es gibt zwar den einen oder anderen kleinen Stellplatz aber das zu wucher Preisen!!! Wir stehen kostenlos 🤫. Sofern das Wetter es morgen zulässt, wollen wir unbedingt noch mehr auf dieser Insel erkunden und diesmal vielleicht auch endlich vom Wasser aus…

27. September 2023

Der Tag beginnt sehr grau und regnerisch. Obwohl wir schon sehr früh wach sind, lassen wir uns noch seeeehr viel Zeit. Wir hoffen nämlich darauf, dass sich die Wolken verziehen und das Wetter sich aufklart. Gegen 11 Uhr können wir dann endlich loslegen. Die Sonne quält sich nur langsam durch, aber es hat aufgehört zu regnen. Und das reicht uns, um eine kleine Wanderung zu starten.

Und weil es so schön war, noch ein paar Bilder von oben…

Nach der Wanderung haben wir uns erstmal mit einer Suppe gestärkt. Denn eines wollten wir uns heute ja nicht entgehen lassen… Smögen vom Wasser aus zu besichtigen… also los!

Nach 4 Kilometern einen Zwischenstopp an Land eingelegt, frischen Fisch mit Aussicht aufs Meer gegessen, geschlendert und den Ort genossen. Zugegebenermaßen finden wir den Ort wirklich superschön. Dank Saisonende sind nicht so viele Touris wie befürchtet da. Diese süßen kleinen bunten Häuser… was schreit mehr „Typisch Schweden“? Die Promenade ist ein fast ein Kilometer langer Holzsteg mit vielen kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants. Wenn man bis zum Ende der Smögenbryggan kommt, findet man die bunten Häuser, die wir gestern Abend ja schon gesehen haben.

Zur Abenddämmerung geht es dann wieder auf´s Wasser und zurück zu unserem Platz. Wir bleiben noch eine weitere Nacht hier stehen und morgen verlassen wir dann endlich die Küste und konzentrieren uns auf das Landesinnere.

Wir sagen Gute Nacht und verabschieden uns mit diesen wunderschönen Bildern vom Sonnenuntergang und einem fremden Pärchen 😜.

28. September 2023

Wir verlassen Smögen direkt nach dem Aufstehen und noch vor dem Frühstück. Es wird wieder Zeit für mehr Natur und die findet man hier sehr schnell 😂. Das ist wirklich das schöne an Schweden. Hat man Lust auf Zivilisation ist man schnell wieder unter Leuten und ist man genervt vom Trubel, findet man die Ruhe in der Natur…eben um die Ecke.

Wir sind der Meinung: Hier kann man es aushalten! 😉 Während ich mir immer wieder einen anderen Ort suche, um ein Buch zu lesen, ist Martin wieder seinem Schwedenhobby, dem Angeln nachgegangen 🐟.

Zwischendurch ist es immer wieder am regnen und auch der Wind ist heute gut dabei. So richtig kalt ist es nicht, es ist eher ein lauwarmer Wind. Bei der nächsten großen Regenpause beschließen wir, uns auf dem Wasser fortzubewegen. Kleiner Tipp: haltet euren Kopf bei den Bildern, wo sich die Natur im Wasser so schön spiegelt, mal schräg…😏🌲

Auf dem Rückweg legen wir eine kleine Pause ein. In der Nähe befindet sich ein Wasserfall. Während ich auf unser Bötchen aufpasse, läuft Martin „mal eben“ zu dem Wasserfall hin. Achja, die Angelrute kam natürlich mit…🙈🙉🙊.

Und während ich hier so sitze, mir schon die schlimmsten Szenarien vorstelle, warum Martin so „lange“ weg bleibt…kommt mein Göttergatte freudestrahlend mit unserem Mittagessen aus dem Wald …

Rechtzeitig vor dem nächsten Schauer angekommen, lecker gekocht, den Regen abgewartet, bevor es dann zum nächsten und letzten Teil des Tages übergeht.

Ich muss zugeben, dass mir das Entspannen schwerer fällt als gedacht aber Martin sprengt wirklich den Rahmen. Ich glaube man nennt das heute ADHS 😂. Ständig ist er am wuseln, werkeln, hantieren. Selbst in der Natur, wo es ja eigentlich nichts zu tun gibt, findet er immer etwas!!! Er bereitet dann auch kurzerhand unser Lagerfeuer für heute Abend vor…

…natürlich nicht ohne die Angelrute zwischendurch immer mal wieder ins Wasser zu werfen. Einen kleinen Erfolg gab es dann auch. Während wir unsere ersten Kanelbullar probieren und dazu Glühwein trinken, wünschen wir Euch schon mal eine Gute Nacht und bis morgen 😘.

29. September 2023

Nach einer „wilden“ Nacht, haben wir heute wieder ein bisschen Lust auf Zivilisation. Und da wir uns in der Nähe von Lidköping befinden, schauen wir uns auch diese Stadt an und vertreten uns ein wenig die Beine.

Lidköping...

...ist eine Gemeinde in der schwedischen Provinz Västra Götalands län und der historischen Provinz Västergötland am See Vänern. Seit 1911 gibt es eine Porzellanfabrik in Lidköping, die früher zu Rörstrand gehörte, das heute zum Unternehmen Iittala gehört. Sie wurde im Jahr 2006 geschlossen. Ein Museum zeigt die Entwicklung der Porzellanmanufaktur Rörstrand.

Die Stadt am Vänern ist aber nicht nur für ihr Porzellan bekannt. Sie ist auch eine populäre Fika-Hochburg – „Fika“ ist eine schwedische Tradition bei der man sich Zeit für Kaffee nimmt, oft mit einer Kanelbullar (Zimtschnecke), übrigens deutlich leckerer beim Bäcker gekauft als in einem Cafe oder beim Discounter. Fika ist quasi der Pausenknopf im Leben und das Genießen des Augenblicks. Es gibt viele gemütliche und hochklassige Cafés in der Stadt: Henrys Bageri, Skogshyddan, Espresso Houese etc… und da hört es für uns eigentlich schon auf. Für mehr können wir uns in dieser Stadt nicht begeistern. Also auf in die Natur!!!

Wir finden die Schwedische Tradition der Fika fantastisch, doch unser persönlicher Pausenknopf sind solche Spots wie ihr oben auf den Bildern seht. 😍 Und mittlerweile können wir mit der Zeit „nichts“ zu tun, auch viel besser umgehen. Um solche Seen zu erreichen muss man meist mutig sein und Schotterwege anfahren, die meiner Meinung nach ALLE privat aussehen, naja die meisten. Und bis man an solchen Orten ist, fährt man folgende Strecken…

Kennt ihr den Begriff „Loopis“? Das sind Second Hand oder vielleicht eher Trödelgeschäfte, Räume meist private Schuppen, die hier in Schweden gefühlt gang und gebe sind. Nachhaltigkeit wird hier sehr groß geschrieben…auch wir haben einen schnuckeligen Loopis entdeckt, leider nur mit Ramsch 😂.

30. September 2023

Wir hatten überlegt wieder ein Lagerfeuer zu entfachen, doch leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es hat die ganze Nacht geregnet, eigentlich seit gestern Abend schon. Naja nicht schlimm, jetzt scheint wieder die Sonne und heute steht auch eine Wanderung an. Eine die vielleicht mal etwas länger geht als 3-4 km.

Wir stehen nicht weit vom Tiveden Nationalpark und dahin nehmen wir euch jetzt mit!

Der schwedische Nationalpark Tiveden ...

...liegt im Zwischenseengebiet zwischen den Seen Vänern und Vättern. Tiveden ist ein felsiges, verblocktes und teilweise von Urwald bewachsenes Gebiet. Im Nationalpark befinden sich neben dem Fels Trollkyrka auch mehrere Wildmarksseen.

Im Nationalpark gibt es mehrere Rundwanderwege von unterschiedlicher Länge. Der kürzeste ist gerade einmal anderthalb Kilometer lang, wir entscheiden uns für den 10 Kilometer Wanderweg. Die Pfade sind gut markiert, beschildert und gepflegt. Manchmal muss man ein wenig klettern. Man sollte also trittsicher sein und Kraft in Händen und Beinen haben, was wir vorallem am Ende der Wanderung merken.

Im Nationalpark ist es still und friedlich. Während es am Ufer des Sees sehr windig ist, ist mitten im Wald der Wind verschwunden, nur Vögel sind zu hören. Und obwohl der Park so beliebt und bekannt ist, laufen wir hier kaum einer Menschenseele über den Weg. Also begleitet uns auf unserer Wanderung in wunderschöner Natur.

Obwohl es keine großen Steigungen auf dieser Wanderung gab, war sie recht anspruchsvoll. Bedingt durch die Felsen, Wurzeln und Steine, die einen den ganzen Weg begleiten, muss man eine sehr gute Körperspannung halten. Wir fanden diese Wanderung unfassbar schön, sind jetzt ziemlich geschafft und stehen heute auf einem Campingplatz für eine wohlverdiente heiße Dusche! Wir hoffen wir konnten euch einen kleinen Eindruck von dieser wunderschönen Natur vermitteln!?

01. Oktober 2023

Nach der gestrigen Wanderung wollte ich diesmal unbedingt wieder einen Campingplatz anfahren und keine große Autostrecke hinterlegen, in der Nähe haben wir einen sehr gut bewerteten gefunden. Nicht nur wir brauchen eine heiße Dusche, auch „Luna“ muss nach mittlerweile schon 10 Tage on the Road geputzt, entleert, befüllt, und tatsächlich auch unsere Wäsche muss gewaschen werden. Hätten wir allerdings gewußt, dass uns die Wäsche fast genau so viel kostet wie der Platz selbst, hätten wir wohl eher neue Handtücher gekauft als unsere zu waschen 😱.

So langsam müssen wir wieder richtung Küste. Halbzeit unserer Reise. Einen kleinen Zwischenstopp legen wir heute in Örebro ein.

Örebro

...mit rund 130.000 Einwohnern ist Örebro Schwedens sechstgrößte Stadt. Sie liegt auf einer Höhe mit Stockholm, etwa auf halber Strecke zwischen Ost- und Westküste.

Örebro bedeutet nicht, eine aufregende Großstadt entdecken, die höchsten Berge besteigen, die weißesten Strände begehen oder im türkisestem Wasser baden. Örebro, im Herzen Schwedens, versprüht eine Zufriedenheit aus, die sich vorallem an den ganzen Einheimischen wiederspiegelt, die was machen…???…genau…eine Fika.

Örebro mit seinen knapp 108.000 Bewohnern ist wahnsinnig unaufgeregt. Selbst im Stadtzentrum will keine richtige Hektik aufkommen. Die Menschen sitzen plauschend auf den Bänken vor dem Schloss oder im Pub an der Ecke. Auch wir bekommen hunger und setzen uns in einem Imbiss. Das Essen war ok, dafür aber die Toilette ein Highlight 😂. Nach der wirklich sehr entspannten Besichtigung einer weiteren Stadt in Schweden, suchen wir uns wieder einen Ort der Ruhe. Wer weiß, wie oft wir solche Orte an der Küste entlang nochmal finden.

Ich denke dieser Platz kann sich sehen lassen. Hin und wieder kommen Einheimische um den Sonnenuntergang zu sehen, oder die Angler kommen zurück mit ihren Booten von ihrer Tagestour auf dem See. Während Martin einen weiteren Angelversuch startet, bereite ich Bilder und Texte für den Blog vor… Gute Nacht ihr Lieben 😘.

02. Oktober 2023

Der Tag beginnt regnerisch. Obwohl wir einiges vorhaben, lassen wir uns viel Zeit beim Rauskriechen aus dem Bett. Unser erstes Ziel für heute : Wir besuchen Sigtuna!

Sigtuna...

...ist eine Stadt in der schwedischen Provinz Stockholms län und der historischen Provinz Uppland. Sie liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich von Stockholm am Sigtunafjärden, einem Seitenarm des Mälaren.

Die älteste Stadt Schwedens, erbaut um 970, hat eine Fußgängerzone mit vielen süßen Geschäften, Souvenir Läden, Restaurants und gemütlichen Cafés. Wenn man entlang der bunten Holzhäuser spaziert, könnte man meinen, man wäre in einer vergangenen Welt. Hier steht  auch das kleinste Rathaus Schwedens. Wir starten mit einem Spaziergang am See.

Zwischendurch hat man das Gefühl, als würde sich Schweden im Winterschlaf befinden. Kaum eine Menschenseele auf der Straße. Dieses Gefühl haben wir in Schweden öfter, nur haben die hier anscheinend einfach nur einen ganz anderen, entspannteren Rhythmus…

Sigtuna liegt unweit von Stockholm entfernt. Doch bevor wir uns in die Großstadt begeben, ist es Zeit für eine…na???…jaaa… Fikapause ☕🍩 und zwar bei keiner anderen als Tant Brun 😂.

Wir können jedem, der sich in der Nähe von Sigtuna befindet, nur ans Herz legen dort einen kleinen Anstecher zu machen…sowohl in der Stadt als auch bei „Tant Brun“.

Stockholm...

...ist die schwedische Hauptstadt und umfasst 14 Inseln in der Ostsee, die durch mehr als 50 Brücken verbunden sind. Zwischen den Kopfsteinpflasterstraßen und ockerfarbenen Gebäuden der Gamla Stan (Altstadt) findet man die Nikolaikirche aus dem 13. Jahrhundert, den Königspalast und das Nobel Museum.

Schweden wird manchmal als „Venedig des Nordens“ bezeichnet, da sie auf mehreren Inseln liegt. Stockholm hat eine schöne Mischung aus altem Charme und neuer Eleganz, mit mittelalterlichen Kopfsteinpflasterstraßen, gemischt mit supermoderner Architektur. Wir laufen nicht weit und zücken gleich unsere Handys für den ersten Spot. Wir beide sind so vertieft beim Fotografieren, dass wir uns schon fast selber aus den Augen verlieren 😂.

Das Stockholmer Rathaus ist eines der berühmtesten Gebäude Schwedens und ein Muss, wenn ihr nach Stockholm kommt. In der Mitte des Rathauses befindet sich eine große Piazza und man kann hier wunderschöne Fotos machen.

Wie lange befinden wir uns gerade hier? Keine Ahnung, aber Stockholm hat uns schon jetzt in seinen Bann gezogen 🤩. Und es wird noch besser. Gamla Stan, die Altstadt, ist eines der größten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtzentren Europas. In der Altstadt gibt es viele enge Gassen, die einem die Richtung in die man gehen soll nicht gerade vereinfachen.

Järnpojke...

...oder Iron Boy, auf Deutsch auch bekannt als „kleiner Junge, der auf den Mond sieht“, ist eine Skulptur in der Altstadt Gamla stan von Stockholm, die nur 15 Zentimeter hoch ist und somit als „kleinstes öffentliches Monument von Stockholm“ gilt.

Mit seinen 600 Zimmern zählt das Stockholmer Schloss aus dem 18. Jahrhundert zu den größten Palästen Europas und ist das Zuhause des schwedischen Königs. Trotzdem darf man das Schloß besichtigen. Jeden Tag um 12.15 Uhr findet hier eine wohl spektakuläre Wachablösung statt. Leider haben wir diese weit verpasst. Egal, ich stehe eh mehr auf die englischen Royals 🙈🙉🙊.

Ein ziemlich beliebter Touristenort ist Stortorget „der große Platz“, der von mehreren farbenfrohen alten Gebäuden eingerahmt wird. Natürlich lassen auch wir es uns nicht nehmen und machen ein, zwei, drei…..Fotos.

Mårten Trotzigs gränd ...

...ist ein "geheimer" Gang der sich demjenigen öffnet, der sich auf die Suche macht. Von Gamla stans Hauptachse Västerlånggatan kommend wird diese schmale Gasse oft übersehen. An der engsten Stelle misst der Abstand zwischen den alten Häusern nur gut 90 Zentimeter.

Wir lassen die Altstadt hinter uns begeben uns in das Treiben der „Neustadt“. Die Abenddämmerung mit den beleuchteten Gebäuden lässt hier noch einmal ein ganz anderes Gefühl aufkommen. Hier stehen nicht nur die Menschen Kopf 😂.

Wir sind nur wenige Stunden hier, um die wichtigsten Orte und Highlights anzusehen. Generell reicht das für Stockholm nicht!!! Um Stockholm wirklich kennenzulernen empfehlen wir 3 Tage vorallem, wenn man die unzähligen Museen besuchen möchte. Es hat uns hier wirklich sehr gut gefallen, doch länger wollen wir hier nicht bleiben, auch wenn Stockholm noch sooo viel Tolles zu bieten hat!

03. Oktober 2023

Seit Sonntag habe ich das Gefühl, ich möchte nach Hause. Es gibt aber noch so so viele Orte die man hier entdecken kann. Aber soll man nicht auf sein Bauchgefühl hören? Und das ist ziemlich deutlich: ich vermisse meine Kinder und mein zu Hause. Ich traue mich erst gar nicht es laut auszusprechen, bin aber erleichtert, zu wissen das Martin genauso empfindet.

Wir haben Stochkolm schnell den Rücken gekehrt und sind in einem Naturreservat gelandet, wo wir auch die Nacht standen. Heute ist Wetter technisch der schlechteste Tag  unseres Schwedenurlaubs und somit machen wir uns nach dem Frühstück schnell noch auf die Beine um wenigstens etwas von diesem Ort zu erleben. Denn bei Regen über felsen wandern…..neeeee.

Stendörrens Naturreservat ...

...ist eines der populärsten Naturschutzgebiete in Södermanland. Es liegt inmitten der malerischen Schärenlandschaft zwischen Nyköping und Trosa an der Küste der Kommune Nyköping.

Die felsigen Inseln Äspskär und Stora Krokholmen sind über mehrere Hängebrücken und Stege mit dem Festland verbunden. Man muss also nicht unbedingt aufs Wasser, um echtes Schären-Feeling zu erleben. Wie gerne würden wir aber genau das machen. Bleiben wir eine Nacht länger? Morgen soll das Wetter wieder schöner, sonniger und wärmer werden. Wir sind hin und her gerissen. Die Rundwege auf der Halbinsel führen durch ursprüngliche Natur überwiegend am Wasser entlang und bieten herrliche Ausblicke auf die See.

Gerade noch rechtzeitig am Auto angekommen, fängt es kräftig an zu regnen. Wir beschließen den Regentag zu nutzen und wollen so viel Strecke wie möglich machen.

04. Oktober 2023

Nachdem wir gestern vier Stunden gefahren sind, suchen wir uns doch nochmal einen Platz zum übernachten. Und so sehr Schwedens Natur sich Mühe gibt als wir heute morgen aufstehen, steht der Enstchluß: wir fahren Heim!

Fazit:

Wenn wir ehrlich sind, haben wir es uns ein wenig einfacher und vielleicht auch ein wenig spannender vorgestellt. Schweden ist so vielseitig, es gibt unglaublich viel zu entdecken und zu sehen, keine Frage. Und trotzem: die park4night app ist hier eine Stütze aber keine so grosse Hilfe und das Jedermannsrecht bedeutet nicht gleich „hey,stell dich hin wo du willst“. Wobei ich auch zugeben muss, dass man irgendwann mehr Gefühl dafür bekommt wo man hin darf oder eben nicht. Die erste Zeit an der Küste findet man Campingplätze und unmengen an Stellplätzen, wer darauf angewiesen ist, ist hier im Camperparadies. Das schöne ist, sobald man ein wenig ins Landesinnere fährt, bekommt man schon mehr das Gefühl von „Freiheit“!
Was total für Schweden spricht, ist, sobald man die Natur für sich hat, hat man die Ruhe, die Entspannung und die Idylle die man hier sucht. Und jetzt heißt es wie damit umgehen. Einfach mal einen Gang zurückschalten, sich nicht hetzen, – mir fällt das oft schwer. Doch Schweden tut genau das, es „zwingt“ dich zur Fika…den Pausenknopf drücken.

Wir hoffen euch hat dieser Blog über Schweden gefallen. Kleiner Tipp: nicht mit dem Fahrrad nach Malmö! 😉

aa
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