25. Mai 2024 - 27.Mai 2024

Diesmal beginnt unser Blog anders als ihr es gewohnt seid. Und ebenfalls anders ist, dass wir Luna gegen ein Flugzeug eingetauscht haben, wir nur mit Handgepäck reisen und in Begleitung unserer Kinder, Lucas, Leonie und Ben dem Freund unserer Tochter sind.

Tag 1 in Krakau

Unser Apartment befindet sich im  kreativ, historisch jüdischen Viertel Kazimierz. Schon beim einchecken werden durch Gerüche und das Eintreten durch ein PinCode, welchen man am Hauseingang eingeben muss, Erinnerungen geweckt. Diesmal geht das goldene Los an Lucas, der das beste Zimmer ergattert. Schnell frisch gemacht, das nötigste am Mann/ Frau, geht es direkt wieder los.

Uns erwartet eine Mischung aus Galerien, ausgefallenen Geschäften, Vintage-Modeläden und Bars, die von trendigen Cocktaillounges bis zur Kneipen im Shabby-Chic-Stil reichen.

Steven Spielberg drehte hier einen seiner berühmtesten Filme – Schindlers Liste. Die Handlung des Films spielt fast ausschließlich an authentischen Schauplätzen.

Kazimierz, genauer gesagt in der Szeroka-Straße, sehen wir im Film wie die Ghettoeinwohner bei der Ankunft registriert und in das KL Płaszów zusammengetrieben werden, wo sie sich am Feuer wärmen und von wo aus sie zur Zwangsarbeit ausziehen. Bilder von Menschen und der Geschichte hängen dort an den Wänden, womit die Erinnerung lebendig wird.

Heute blickt man in den Hof des Hauses in der Józefa-Straße 12, der als der schönste in ganz Kazimierz gilt.

In fast jeder europäischen Stadt gibt es eine Brücke, an der Vorhängeschlösser von Verliebten hängen. In Krakau ist dieser Ort die Pater-Bernatek-Brücke, die die Stadtteile Kazimierz und Podgórze verbindet. Zwei Gebiete, die als jüdisches Viertel bekannt sind.

Kazimierz, ein Ort der Erinnerungen an ein tragisches Kapitel der polnischen und weltweiten Geschichte trägt, aber zweifellos auch eine Gelegenheit, sich mit der Geschichte zu verbinden. Im jüdischen Viertel von Krakau gibt es zweifelsohne viel zu sehen und zu erleben.

Tag 2 in Krakau

Krakau...

...ist für ihren gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern und ihr jüdisches Viertel bekannt. Mittelpunkt der Altstadt, die vom Parkring Planty und Überresten der mittelalterlichen Stadtmauer eingeschlossen wird, ist der imposante Marktplatz Rynek Glówny. Hier stehen die Tuchhallen, ein Handelszentrum aus der Renaissance, und die Marienkirche, eine gotische Basilika aus dem 14. Jahrhundert.

Nicht weit von unserem Apartment liegt auf einem Hügel die beeindruckende Kathedrale und das Schloss der Wawel, dem ehemaligen Sitz der polnischen Könige sowie die sogenannte Drachenhöhle. Aber erstmal wird gefrühstückt!

Zentraler Punkt der Altstadt ist der Rynek Glowny, der Marktplatz, mit den Tuchhallen. Fast alle Straßen innerhalb der Altstadt führen sprichwörtlich dorthin. Ich weiß gar nicht, wie oft wir beim Schlendern durch die Stadt immer wieder am Platz angekommen sind. Das stört aber keineswegs, da er wirklich beeindruckend ist.

Die Stadt wurde im Mittelalter von einer breiten Mauer mit Wehrtürmen geschützt. Noch heute sind Teile der Mauer und einige dieser Türme erhalten. Am beeindruckendsten ist der Barbakane am nördlichen Eingang der Stadt. Aber auch das Florianstor, gleich in unmittelbarer Nähe des Barbakane, kann sich sehen lassen. Man merkt schon, Fotomotive gibt es in Krakau genug!

Tag 3 in Krakau

An unserem letzten Tag in Krakau haben wir einen kleinen Spaziergang entlang der Weichsel unternommen. Die Sonne gab ihr Bestes und da wir noch Zeit bis 18 Uhr hatten, bevor unser Flieger zurück ging, aber keine Lust unser Handgepäck mitzuschleppen, wurden wir erstmal dieses los. Die Weichsel bietet einen sehr abwechslungsreichen Blick auf die Stadt. Man sieht nicht nur Sakralbauten, sondern auch industrielle Anlagen, Brücken in unterschiedlichsten Gestaltungen und kann auf Grünflächen oder in Restaurantbooten die Stadt erkunden. Wir landen recht schnell wieder in der Altstadt 😜.

Die zweitgrößte Stadt Polens ist definitiv eine Reise wert und besticht mit ihrer wunderschönen Altstadt, dem guten Essen sowie einem Hauch von Vergangenheit. Erschöpft, übersättigt und vollgepackt mit vielen neuen und tollen Eindrücken, heißt es für uns nun „dowiedzenia“ Krakau 🇵🇱.

30. Mai 2024

Nach zwei Tagen Alltag, führen Martin und ich unsere Reise in Polen fort, allerdings wieder mit unserer Luna. Wir sind nicht so die Strandurlauber, dennoch darf das Meer auf dieser Reise nicht fehlen. Die polnische Küste ist ungefähr 770 Kilometer lang und hat einiges zu bieten. Da wir die Orte Świnoujście (Swinemünde) und Międzyzdroje (Misdroy) schon kennen beginnen wir in Rewal.

Die naturnahen Stränden sind doch am schönsten. Dafür gibt es im Polnischen sogar einen speziellen Ausdruck: „dzike plaże“, was wörtlich übersetzt „wilde Strände“ heißt.

Die Autofahrt am Strand sacken lassen und erstmal schön in bester Gesellschaft essen 😂.

Auf dem steilen Kliff des Ortes thront eine pittoreske Kirchenruine aus dem 14. bis 15. Jahrhundert. Bei starken Stürmen reißen die Wellen seit Jahrhunderten an diesem Küstenabschnitt große Landmassen ab und mit ihnen auch die ehemals zwei Kilometer vom Meer gebaute Kirche, von der kaum mehr als eine Mauer mit Spitzbögen geblieben ist.

Obwohl Rewal ein stark besuchter Urlaubsort ist, ist der Strand herrlich leer, breit und sauber. Die Wasser- und Strandqualität bekommt regelmäßig die internationale Auszeichnung „Blaue Flagge“.

Beim fotografieren sind übrigens nicht unbedingt die Objekte oder fremde Menschen eine Herrausforderung für mich…ratet mal wen ich meine 😂😂.

Am Abend finden wir noch eine richtig gemütliche Scheune, in der wir den Tag ausklingen lassen und mit den Polen zusammen, was auch immer, feiern und tanzen…jaaa, tatsächlich haben wir getanzt 💃🕺.

31. Mai 2024

Kołobrzeg (Kolberg) gehört zu den angesehensten Kurbädern an der polnischen Ostseeküste. Mehr als 1,5 Mio Besucher strömen jedes Jahr in die Hafenstadt. Wer kein polnisch oder englisch kann, spricht hier einfach deutsch.

Ich behaupte einfach mal ganz frech, dass nur diejenigen unter Euch meine Begeisterung für die immer wieder auftauchenden Märkte, kleine Läden, Obststände und vorallem…ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll…aber diesen bestimmten Geruch, sei es eben in diesen Geschäften, nachvollziehen kann der selber eine Verbindung zu Polen hat. Was die Freundlichkeit angeht, muss ich sagen, wirken die Polen entweder absolut überschwenglich nett oder teilweise reserviert oder gar genervt.

Zapiekanka nennt sich ein polnischer Snack, und ist ein MUSS, wenn man in Polen Urlaub macht!! Ist vielleicht auch schon das ein oder andere Mal im Bild aufgetaucht. Und das nicht ohne Grund:

Das Baguette entstand in den 1970er Jahren als Fastfood-Angebot. Da sie recht originell und nicht teuer ist, hat sie sich langzeitig auf dem Imbissmarkt durchgesetzt. Zapiekanki bestehen aus einer längs halbierten Baguette, die mit Champions, kleingehackten Zwiebelstückchen und mit einer Gewürz- und Kräutermischung verfeinert wird.  Anschließend wird das Weißbrot mit Käse überbacken. Bevor man es dann heiß serviert bekommt, kommt noch ein länglicher dünner Streifen Ketchup drauf. Mmmhhhh lecker 🤤.

Wer in Polen tolle Häuser sucht, ist hier falsch. Mit Sicherheit gibt es die und wir lassen mal die Großstädte aussenvor. Wenn man aber durch „normale“ Städte geht findet man überwiegend Hochhäuser, Mehrfamilienhäuser, Geschäfte die bis in die letzte Ecke vollgepackt sind mit allem was der polnische Haushalt benötigt. Es wirkt alles meist grau und trist, aber das ist für uns tatsächlich Polen. Hier sind wir aufgewachsen und genau so gefällt es uns hier!

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, beobachteten wir immer wieder Storchennester mit ihren Kleinen und fuhren durch eine wirklich schöne grüne Landschaft zwischen Dörfern die maximal aus fünf Häusern bestanden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir begeistert über die Straßenbeläge, wie gesagt bis zu diesem Zeitpunkt. Prompt wurde ich auch diesesmal in meine Kindheit versetzt und mich wunderte nicht, warum ich immer Tabletten gegen Übelkeit bekam 😂.

01. Juni 2024

Gestern Abend sind wir auf einem Campingplatz gelandet der inmitten von Kiefernwäldern liegt. Da wir noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang ankamen, lassen wir es uns natürlich nicht nehmen diesen zum Abschluss des Tages mitzunehmen.

Heute starten wir eine Wanderung zur riesigen Wanderdüne von Łeba, auch als die Sahara Polens bekannt. Mit ca. 500 Hektar ( eine Größe von ungefähr 700 Fussballfeldern) ist dieser überdemensionale Sandkasten definitiv ein Naturphänomen an der polnischen Ostsee. Wir erreichen die Wanderdüne über einen Fuß- beziehungsweise Radweg, der uns durch einen wunderschönen Kiefernwald führt.

Wir schummeln ein wenig und sparen uns 6 Kilometer Fußweg und steigen auf ein elektrobetriebenes Taxi. Etwas verunsichert ob dies die richtige Entscheidung war, wird schnell klar „JA“!. Der schöne Wanderweg teilt sich nämlich nach nur wenigern Metern seinen Weg mit genau diesen Taxen, unzähligen Wanderern und Radfahrern 😱. Übrigens bezahlt man sowohl für die Taxen als auch für den Nationalpark selbst Eintritt. Ist aber absolut vertretbar (ca. 15 Euro für beides).

Endlich erreichen wir die Wanderdüne. Vom Dünenrand geht es für uns nur noch Barfuß weiter. Der feine, weiße Sand quietscht unter den nackten Fußsohlen, als wir die mehr als 40 Meter hohe Düne aufsteigen – auf den Bildern sieht der Aufstieg flacher aus, als er tatsächlich ist. Am „Eingang“ zur Düne drubbelt es sich an Menschenmassen, die sich aber Gott sei Dank auf der Düne wieder verlieren.

Je nach Jahreszeit ist die Lontzkedüne zwischen 30 und 42 Meter hoch und soll sich im Jahr um 12 Meter nach Osten bewegen. Bedingt durch starke Winde begräbt die Wanderdüne die ursprüngliche Landschaft unter sich. Die Ortschaft Łączka liegt bereits unter dieser riesigen Sanddüne begraben. Nach Schätzungen wird in etwa 400 Jahren dieses Schicksal auch die naheliegende Kleinstadt Leba treffen.

Für dieses tolle Bild wurde übrigens so ein Aufwand betrieben 😂.

Dabei ist es doch so einfach 🧘‍♀️.

Nachdem wir unzählige Fotos dieser wirklich beeindruckenden Atmosphäre auf der Düne geschossen haben, wollen wir den Rückweg am Strand entlang laufen. Am Strand angekommen, bemerken wir einen seltenen Gast. Die Atmospähre am Strand ändert sich wettertechnisch schlagartig. Immer mehr Nebelschwaden ziehen über den Strand, hat irgendwie was unheimliches an sich, ist aber auch gleichzeitig faszinierend.

                                                                           Heute zur Belohnung: Pierogi 🤤

Die Innenstadt von Leba ist sehr touristisch und bietet jede Menge Bars und Restaurants. Das muntere Treiben zwischen dem Ostseestrand und dem Vergnügungspark am Hafen erinnert an einen Badeort auf Mallorca.

Absolut erschöpft und mit brennenden Füßen liegen wir tatsächlich um 20 Uhr frisch geduscht im Bett und spüren förmlich wie sich unsere Körper schmerzhaft bei uns für diesen tollen Tag bedanken 😂. In diesem Sinne: Gute Nacht!

02. Juni 2024

Das erste was Martin heute morgen zu mir sagt: „Ich melde mich krank“…😂 Noch immer schmerzen unsere Füße, aber dafür haben wir tief und fest geschlafen und es gibt kein Entkommen…heute steht wieder eine Stadtbesichtigung an!

Danzig...

... (auf Polnisch Gdańsk) ist eine Hafenstadt an der Ostseeküste Polens. In der Mitte der Rechtstadt, die nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, stehen die farbenfrohen Häuser des Langen Marktes, in denen heute Läden und Restaurants untergebracht sind.

Wir stehen auf einem kostenlosen Parkplatz nur 5 Minuten vom Zentrum entfernt, vielleicht liegt es an dem unebenen Boden oder den Schlaglöchern oder der Gefahr, der man sich aussetzt an diesem Platz🤷‍♀️…findet ihr unsere Sicherheitsvorrichtung übertrieben???…wir mittlerweile schon. Wir fühlen uns hier tatsächlich sicherer aufgehoben als in Schweden 😉. Jetzt haben wir eben diese Dinger, also nutzen wir die auch!

Was soll ich sagen, ich habe mich neu verliebt! NEIN, keine Sorge Martin wird nicht ausgewechselt, ich rede von Danzig. Bereits am Anfang der Tore fängt meine Kamera an zu glühen, denn die Fotomotive überschlagen sich förmlich. Und es wird noch besser!

Prunkvolle, detailreiche und farbenfrohe Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert (das sogenannte „Goldene Zeitalter“ der Stadt) reihen sich aneinander und sorgen für atemberaubende Momente. Was man allerdings sieht sind fast ausschließlich Nachbauten, denn im Zweiten Weltkrieg wurden rund 90 Prozent der Innenstadt zerstört.

Besonders angetan waren Martin und ich von der Architektur in der Rechtstadt nach flämischem Stil, dem Industriecharme rund um die Schifffahrtswerft und den modernen Neubauten, die sich absolut der historischen Stadt angepasst haben.

Die Marienkirche ist eine weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die Kirche verfügt über einen ca. 90 Meter hohen Turm mit zwei Kirchenglocken und knapp 400 Stufen. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen und sind hochgelaufen. Vom Kirchturm aus hat man nämlich angeblich einen hervorragenden Blick über die Stadt.

Die Frauengasse Mariacka (Ulica Mariacka) hebt sich unserer Meinung nach hier noch einmal besonders hervor! Die Häuser mit ihren terrassenartigen Vorbauten an den Eingängen bietet uns nocheinmal ein ganz anderen Flair. So ziemlich an jedem Haus kann man Bernstein-Souvenirs in allen Formen von Schmuck und anderen Produkten bekommen. Meinen Schmuck habe ich mir schon an der Ostsee gekauf 😁.

Die Uferpromenade am Mottlau-Fluss ist ein herrlicher Ort zum Flanieren, und natürlich Fotografieren. Mein Handyakku neigt sich langsam dem Ende zu, aber was soll ich machen bei so unfassbar vielen und wunderschönen Fotomotiven 😎.

Zum krönenden Abschluß gönnen wir uns die beste Pizza (laut Googlebewertung) in Danzig und nehmen dafür eine Stunde Wartezeit in der Schlange in Kauf und eine weitere Stunde um auf das Essen zu warten. Die Pizza war sehr gut, aber nicht die Beste die wir gegessen haben. Trotzdem, wer bereit ist die Wartezeiten auf sich zu nehmen, dem würden wir empfehlen hier essen zu gehen!

FAZIT: Danzig steht zum jetztigen Zeitpunkt an der Spitze meiner Städteliste und schiebt Krakau gnadenlos auf Platz 2!

03. Juni 2024

Ihr wisst schon was jetzt kommt…so schön Danzig auch war und wir wirklich absolut begeistert sind und es jedem nur empfehlen können diese Stadt zu besuchen, war es dann auch wieder genug. Zeit für Social-Distance! Auf ins Grüne und genau das haben wir gestern Abend noch gemacht und sind heute morgen hier aufgewacht!

Wir sind am Kanal Elbląski der sich im Ermland-Masuren befindet. Die Besonderheit sind die fünf „Rollberge“, auf denen die Schiffe zur Bewältigung des Höhenunterschieds von 99 Metern auf Schienenwagen über Land transportiert werden. Spoileralarm, die haben wir uns nicht angeschaut…😂, aber natürlich sind wir aufs Wasser und das noch vor dem Frühstück!!!

Auf dem Hinweg haben wir vom Wasser aus gesehen, dass am Ufer liegendes Restaurant „herzlichst zum Mittag einlädt“. Ja danke, Einladung angenommen. Was wir wirklich nicht wussten, das Wetter schlug um und es fing an zu regnen. Wir uns gefreut…“ach was für ein Glück, dass wir gerade Pause machen wollten“…

…wie ihr seht haben wir wirklich gut gegessen!!! Nur aus dem Regenschauer entwickelte sich ein Gewitter. Und ungelogen…nur über dem Ort wo wir uns gerade befanden. Ganze vier Stunden saßen wir in dem Restaurant/Hotel fest 😱. Was man so macht in vier Stunden, zeige ich euch jetzt:

*unbezahlte Werbung 😉

Und als ob nichts gewesen wäre kam die Sonne wieder und wir konnten endlich unsere Tour zu Ende bringen.

Da wir die nächsten Tage auf dem Wasser unterwegs sein wollen, packen wir unser Kajak gar nicht erst zusammen und fahren Abends direkt weiter. Während der Fahrt, die eigentlich nur 1 1/2 Stunden dauern soll, entstehen immer mehr Staus. Meine Laune fängt an zu kippen, plötzlich bereue ich es, dass wir nicht noch eine weitere Nacht am Kanal geblieben sind. Ich stehe mir gerade wieder selber im Weg, bin überfordert und fühle mich im Urlaub gestresst🤦‍♀️.

Und dann auch noch das…😱…ich wollte doch nur einen gemütlichen Abend mit Martin verbringen.

Martin geht auf die Suche um jemanden zu finden, der uns helfen kann. Nach ca. 10 Minuten kommt er zurück und erzählt mir, dass die Dame der dieses Grundstück gehört total nett und entspannt gewesen sei, uns aber erst morgen früh rausziehen könnte. Wir sollten uns keine Sorgen machen. Ob das so richtig war, erfahrt ihr erst morgen 🥴.

04. Juni 2024

Eigentlich stehen wir ja schön und am See, wenn da nicht das Problem mit dem Feststecken wäre. Zwischen 7 Uhr und 8 Uhr wollte man uns hier rausholen. Kurz nach acht hören wir auch schon den Traktor UND das Gemecker der ach so entspannten Frau. Es stellte sich heraus, dass wir gar nicht auf IHREM Platz sondern von dem Nachbarn stehen. Und dann ging es los…Kurwa hier, Kurwa da, als wenn es nicht schon unangenehm genug für uns wäre. Glaubt mir, wenn polnische Frauen schimpfen…das möchte man(n) nicht. Jetzt weiß ich allerdings, warum es auf der Arbeit zwischen meinem Chef und mir klappt 😂.

Der Bauer wollte nichts für seine Hilfe und wir sollten uns getadelt auf einen ihrer Plätze stellen. Am liebsten wäre ich weggelaufen. Aber was solls. Jetzt waren wir hier und wollten aufs Wasser. Insgesamt drei Seen, die über kleine Kanäle miteinander verbunden sind, sollen heute unser Vorhaben sein.

Sobiepanka ist ein kurzer Fluss Polens quasi eine Verbindung zwischen den Seen Lampasz, Kujno und Dłużec die unser heutiges Ziel sind. Wir haben keine Ahnung was uns erwartet, doch meine Bedenken ich könnte euch mit den Bildern mitlerweile langweilen sind ab diesem Zeitpunkt absolut unbegründet. Dieser Fluss ist so flach, dass wir zwischendurch immer weider aussteigen und unser Kajak alleine treiben lassen oder ihn über Hindernisse heben müssen.

Ok ok, vielleicht habe ich ein klein wenig übertrieben mit den vielen Bildern aber es war wirklich ein ganz anderes Erlebnis Kajak zu fahren, Abenteuer pur!!! Am zweiten See Kujno angekommen, gab es erstmal eine Pause. Martin macht sich übrigens immer ein klein wenig über mich lustig, über die Art und Weise wie elegant ich aus dem Kajak ein und aussteige. Wisst ihr warum? 😂

Der Kujnosee ist recht klein und wir gelangen schnell zur zweiten schmalen Verbindung zwischen den Seen. Hier müssen wir nicht aussteigen, schlängeln uns aber die ganze Zeit zwischen Seerosen und Algen, Schilf und jegliches Gewächs hindurch. Was ich noch nicht erwähnt habe, hier herrscht absolute Stille, man hört nur die Natur…das ist soo schön!

Dłużec, unser letzter See für heute, hat wie ihr sehen könnt eine Länge von 10,2 km bis zur nächsten Verbindung. Wir beenden hier unsere Kajakfahrt und überlegen wie wir zurück kommen. Unser Kajak lässt sich ja super zusammenfalten, sobald die Luft raus ist, also erster Gedanke „ein Taxi muss her“.

Jetzt kommt ein kleiner Teil worüber ich mich wirklich ärgere. Uns wurde Hilfe angeboten. Ein älterer Herr, den wir fragten wo wir am besten ein Taxi bekommen, bot an uns zu unserem Platz zurückzubringen. Als Dank gab Martin ihm 10 Euro (10km , 15 min. Autofahrt), die Antwort von dem Mann war „das ist zu wenig, ich will das doppelte“…😳! Zusätzlich, berechnete die zuerst „nette“ Dame von heute morgen 80 Zloty für die Nacht (???wir standen doch beim Nachbarn???) und 50 Zloty für die Hilfe am Morgen. Kurze Erinnerung, wir haben da nur geparkt, und der Bauer wollte nichts von uns! Danke dafür 🤨!

05. Juni 2024

Nach dem gestrigen Frust, hatte ich absolut keine Lust mehr auf eventuell vielleicht „Wildstehen“, um dann fälschlicherweise auf einem Privatgelände zu landen. Kurzer Hand habe ich ein Campingplatz gefunden, direkt am Fluß (also perfekt für uns) und einem so netten und sympathischen Empfang…nur zu empfehlen. Der Abend war noch jung, also sind wir kurzerhand nochmal aufs Boot.

Wir befindet uns übrigens an der Krutynia, sie gilt als Polens schönste Paddelroute. Eigentlich sollte ich euch nicht viel erzählen und sie auch nicht beschreiben, ihr müsstet es selber erleben.

Unser Ziel für heute sind 19,5 Kilometer. Am Ende lassen wir uns von unserem Campingplatzbesitzer an einer bestimmten Stelle abholen und sind begeistert über diesen Service. Natürlich kostet der, allerdings weniger als der „nette“ Herr von gestern Abend, aber ich fange lieber nicht wieder davon an. Nach einer kurzen Pause in „Ukta“, gesellt sich ein wirklich absolut netter und weltoffener Mann Namens „Steffan“ aus Schlesien zu uns. Ab diesem Zeitpunkt „reisen“ wir gemeinsam und genießen seine Gegenwart und seine Erzählungen. Falls Du das hier lesen solltest, Steffan, es war uns ein Vergnügen dich kennenlernen zu dürfen!!!

Unser Urlaub nimmt plötzlich eine ganz andere Wendung. Morgens stand noch zu 100 Prozent fest, das wir nach unserem heutigen Ausflug eine zweite Nacht auf dem Platz verbringen möchten. Im Laufe des Tages haben wir allerdings via Instagram erfahren, dass Martins Cousine aus Polen ebenfalls an den Masuren ist und haben sie kurzerhand kontaktiert bzw. Grüße von unserem Standort aus zukommenlassen. Noch kurz bevor wir unser Lager „aufschlagen“ wollten, kam folgende Nachricht: Wir sind 30 Minuten voneinander entfernt, was ist euer Plan, wollt ihr nicht kommen!?“…gesagt getan!!!

Die Wiedersehensfreude war riesig!!! Und während ihr Segelboot „Prince“ und unsere „Luna“ am See geparkt wurden, verbrachten wir einen mehr als perfekten und wundervollen Abend zusammen 🥰🔥.

06. Juni 2024

Auf heute freuen wir uns besonders. Nicht nur weil wir eingeladen wurden auf einem Segelboot mit Familie zu frühstücken, sondern auch die Tatsache, dass uns vorgeschlagen wurde eine kleine Segeltour zu machen. Im gegenzug hat Martin versprochen ein leckeres Brot zu backen.

Als das erste Mal aufkam, dass wir eine kleine Segeltour machen könnten, waren wir sofort Feuer und Flamme. Mit einer erfrischenden Briese im Haar, während die Sonne herunterscheint – diese Vorstellung gefiel uns gut. Und das ganze auf dem größten See der Masuren!

Wie macht man eigentlich ein Foto auf einem Boot 😂?

Es war Interessant live mitzuerleben, wie viel eigentlich auf so einem Segelboot getan werden muss. Dieses besondere Erlebnis habe wir wirklich genossen und ich würde sagen, wir würden einer erneuten Einladung jederzeit wieder zustimmen 😍.

07. Juni 2024

Seit Wochen, quasi ab dem Zeitpunkt wo feststand, dass unsere nächste Reise nach Polen geht, hege ich einen besonderen Herzenswunsch: Meine Familie in Polen zu besuchen❤️. Und nach diesen letzten wundervollen 24 Stunden, hat sich dieser Wunsch nur noch mehr verstärkt!

Natürlich haben wir niemanden überrumpelt und uns zeitig angemeldet. Gewohnt haben wir bei meiner Tante. Und bevor wir Euch in die Posener Altstadt mitnehmen, stelle ich Euch meine Oma vor 🥰. Sie ist 93 Jahre alt und wie es sich für eine Oma gehört, hangen an jeder freien Stelle Fotos der gesamten Familie. Und so wundervoll der Nachmittag mit ihr war, umso trauriger war der Abschied 🤧! Das letzte Mal haben wir sie übrigens vor 18 Jahren gesehen.

Posen...

...ist eine Stadt an der Warthe im Westen Polens. Sie ist bekannt für ihre Universitäten und für die Altstadt mit den im Renaissancestil erbauten Gebäuden am Alten Markt. An der Rathausuhr erscheinen jeden Tag um 12 Uhr zwei Ziegenböcke, die sich mit den Hörnern stoßen.

Posen – oder auf Polnisch Poznań – ist eine moderne Stadt an der Warta. Neben einer großartigen Geschichte hat Posen viele pittoreske Ecken, also Kamera nicht vergessen, denn Posen ist einfach zu schön, um keine Fotos zu machen. Der Marktplatz ist einer der schönsten alten Marktplätze in ganz Europa.❤️ Nach unserem kleinen Ausflug warten schon meine Cousine und mein Cousin samt Familie auf uns. Und die stelle ich euch eben noch vor:

Nach so vielen Jahren, die wir uns nicht gesehen haben, nicht in den Arm nehmen konnten, war es zwar ein vergleichsweise kurzes Wiedersehen, aber dafür umso intensiver! So, ich muss aufhören, denn mein Kloß im Hals wird immer penetranter…😢.

Ein kurzes Fazit will ich euch nicht vorenthalten:

Wenn ihr Polen kennenlernen wollt, teilt es euch gut auf!!! Entscheidet Euch für eine Region. Entweder die Ostsee, die Seenplatte, die Städte oder eben die Berge. Mindestens 2 – 3 Wochen um mehrere Regionen zu erkunden. Ich habe mich diesesmal absolut verschätzt!!! Also los, packt den Koffer und reist nach Polen!

aa
Follow us
Follow us
Cookie Consent mit Real Cookie Banner