03. April 2025

Lange nichts gehört – aber jetzt geht’s wieder los!

Ja, ich weiß. Es ist eine ganze Weile her, seit hier das letzte Lebenszeichen erschien – erschreckend lange, wenn ich ehrlich bin. Der Blog lag still, die Seiten blieben leer, und das Fernweh wartete geduldig im Hintergrund.

Aber keine Sorge: Das Schweigen bedeutete keineswegs Stillstand. Im Gegenteil – es ist eine Menge passiert! Reisen, Begegnungen, kleine Abenteuer  haben sich angesammelt, bereit, erzählt zu werden. Nur die Zeit zum Schreiben hat sich rar gemacht… bis jetzt.

Und genau deshalb melden wir uns heute zurück – mit frischem Elan, neuen Eindrücken und einer großen Portion Reiselust im Gepäck. Es geht endlich wieder los! Neue Beiträge, neue Orte, neue Gedanken – wir freuen uns riesig, wieder mit euch loszuziehen.

Also: Bleibt dran, schnallt euch an, und kommt mit – die Reise beginnt von Neuem!

04. April 2025

Wie weit wir fahren wollen? Tja, sagen wir mal so: sehr weit. Die Route ist lang, der Wunsch nach Freiheit noch länger – und der erste Schritt ist getan. Unser Startschuss fiel um 17 Uhr von zu Hause. Spät, irgendwo gegen 23 Uhr rollten wir müde, aber zufrieden, auf unseren ersten Schlafplatz in Bulgnéville. Ein kleiner Ort in Frankreich, den wir vorher wahrscheinlich nie auf dem Schirm gehabt hätten – und der sich prompt als charmante erste Überraschung entpuppte.

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, diesen süßen Fleck Erde am nächsten Morgen zu erkunden. Und was darf in Frankreich auf keinen Fall fehlen? Richtig – ein frisches Baguette vom Dorfbäcker. Knusprig, duftend, noch warm… das Leben kann so einfach sein.

Von Bulgnéville aus ging’s dann richtig los – einmal quer durch Frankreich, mit dem Ziel: Barcelona, Hafen, Sonne, Meer!
Zwei Pausen gönnten wir uns auf dem Weg dorthin – einfach mal durchatmen, Füße vertreten, ein paar Croissants essen.

Die Strecke war lang, aber erstaunlich entspannt – wenn man mal von der frechen Maut absieht. Frankreich lässt sich das Durchqueren ordentlich was kosten… aber fairerweise muss man sagen: Die Rastplätze sind top.
Wirklich jeder einzelne – mit Picknickmöglichkeiten, sauber, grün, ruhig. Wenn da nur nicht diese Autobahn zwischendrin wäre, die mit ihrem Dauerrauschen schnell daran erinnert, dass man eben doch mitten im Transit steckt.

Angekommen in Barcelona – und direkt mittendrin im Chaos.
Nach Stunden auf der Straße, halb dösend,wurden wir von der Metropole abrupt geweckt – und zwar von einem Verkehr, der offenbar nach ganz eigenen Regeln spielt. Kreisverkehre? Ein wilder Tanz aus spontane Spurwechsel von links nach rechts, gefühlt in alle Richtungen gleichzeitig. Da kann man schon mal leicht nervös werden – oder einfach hoffen, dass alle irgendwie heil rauskommen. Spoiler: Hat geklappt.

Mit dem Adrenalin kam die nächste Herausforderung: Tickets besorgen.
Klingt einfach – war’s aber nicht. Kaum Platz zum Parken, Menschen in Eile, verwirrte Blicke… und wir mittendrin. Dann weiter zum Gate. Auch hier eher hektisch als entspannt.

Trotzdem: Ankommen in Barcelona, nach so vielen Kilometern, fühlt sich wie ein kleiner Sieg an. Und das Beste? Das Abenteuer hat gerade erst begonnen

Nach eineinhalb Stunden Warterei war es endlich so weit – wir durften auf die Fähre. Oder zumindest dachten wir das. Denn was dann folgte, war eher ein Live-Experiment in Sachen „Wie viel Verwirrung passt auf ein Hafengelände?“

Wir wurden rangewunken – okay. Dann wieder gestoppt – äh, gut? Von rechts drängt sich ein LKW ins Bild, von links plötzlich ein ganzer Konvoi Neuwagen, der scheinbar aus dem Nichts auftaucht. Wieder rangewunken. Wieder warten. LKW hupt. Wir waren irgendwo zwischen Slalom und Stillstand. Aber dann – irgendwann – waren wir wirklich drauf. Auf der Fähre. Und ganz ehrlich? Mehr wollten wir in dem Moment auch gar nicht. Noch schnell die Bordkarten geholt, und dann war der Plan klar: Keine große Erkundung der Fähre, kein Entdecken, kein Deck-Gucken.
Nur noch: heiße Dusche, Pyjama an, und ab ins wankende Bett.

05. April 2025

Pünktlich um 5 Uhr morgens der erste Durchruf:
„Wir erreichen Mallorca um 6 Uhr.“ Ein Satz, der irgendwie gleichzeitig Freude und Müdigkeit auslöst. Ich drehe mich zu Martin – er fragt: „Na, wie hast du geschlafen?“ Meine Antwort: „Geht so.“ Daraufhin er: „Dann hast du auch diesen heftigen Wellengang mitbekommen?“ Ich blinzel ihn an, leicht verwirrt: „Äh… nö?“ Habe wohl doch besser geschlafen als gedacht. 😂

Die Abfahrt von der Fähre – überraschend geordnet. Fast schon verdächtig reibungslos rollten wir vom Schiff, hinein in den morgendlichen Hafen von Mallorca. Müde, aber erleichtert. Geschafft! Endlich da! Jetzt nur noch raus aus dem Hafen…Dachten wir. Denn kaum ein paar Meter gefahren – zack, rausgewunken. Polizei. Das kann jetzt nicht euer Ernst sein. Freundlich, wie man nun mal so ist um 6 Uhr morgens nach wenig Schlaf und viel Wellen:
„¡Hola!“ „¡Hola!“ Die Frage des Tages folgt prompt: „Was wollen Sie hier?“ Ähm – Urlaub machen?!

Wir reichen brav unsere Personalausweise, sie werden kurz überprüft…
Und dann: „Gracias, buen viaje.“ Na bitte. Durchatmen, weiterfahren, jetzt kann der Urlaub wirklich losgehen.

Kaum ein paar Minuten auf der Straße, gerade noch ein Foto von der Kathedrale an die Familie geschickt, und dann… BÄM!
Ein riesiger Knall, direkt vor uns. Bremslichter, ein LKW, der plötzlich direkt vor uns auftaucht – und dann fliegen Steine umher. Kieselsteine mit einem Durchmesser von mindestens 5 cm. Es war unfassbar laut! Und dann: Ein Auto mitten im schön angelegten Seitenstreifen, Motorhaube rauchend. Was ist hier los?! Ihr Lieben, ihr glaubt uns das nicht aber: 

ALLES fährt einfach weiter.
Keine Stoppzeichen, keine Hilfe, als wäre das einfach der Alltag. Und wir? Martin fährt rechts ran, Warnblinker an, ich springe raus und gehe sofort zu dem Auto. Ich frage auf Englisch, ob Hilfe benötigt wird, da geht die Tür auf, der Typ steigt aus, fragt mich in perfektem Englisch, „Was ist passiert?“ und geht dann, einfach an mir vorbei… Richtung Gebüsch. Und verschwindet.
Ich stehe da, mitten auf der Straße, während die Autos hinter uns brav anhalten. Und er? Einfach mal weg. Ich geh zurück zu Martin, immer noch etwas geschockt von dieser Szene. Was war das gerade? Wir fahren weiter – und stellen fest, dass wären wir nur 30 Sekunden eher dort gewesen, es uns voll erwischt hätte. Schweigend fahren wir weiter, in die nächste Richtung, zu einem Ort, an dem wir hoffentlich endlich zur Ruhe kommen können.

Schaut mal, wie schön wir hier stehen. Nach all den Erlebnissen haben wir uns erstmal eine kleine Auszeit gegönnt. Ein bisschen ruhiger, ein bisschen gemütlicher – und ja, wir haben auch nochmal geschlafen. Wir haben uns entschieden, eine Nacht hier zu bleiben. Einfach mal durchatmen, den Blick aufs Meer genießen und zur Ruhe kommen.

Morgen geht’s dann weiter – aber heute heißt es: einfach mal anhalten und den Moment genießen.

Es tut mir ja leid, aber…
Ihr seid zwar Action mit uns gewöhnt, ehrlich gesagt, haben wir gerade echt genug davon. Ab jetzt gibt’s wieder mehr Bilder und weniger Text. Versprochen! Doch können und wollen wir euch solche Geschichten auch nicht vorenthalten!!?? 😉 Zum Schluß kommt jetzt unser Sonnenuntergang, perfekt um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

06. April 2025

Nach einer erholsamen Nacht sind wir heute voller Energie in den Tag gestartet. Ein gemütliches Frühstück und ganz wichtig: der erste Kaffee des Tages! Jetzt heißt’s Sachen packen, Sonnenbrille auf und ab geht’s Richtung Palma.

Palma...

…die Hauptstadt von Mallorca. Sonne, Meer, Kultur und Shopping – hier kommt wirklich alles zusammen. Besonders beeindruckend die Kathedrale La Seu, die direkt am Wasser thront und schon von Weitem sichtbar ist. In der Altstadt kann man sich herrlich durch kleine Gassen treiben lassen, zwischendurch Tapas schnappen oder einen Kaffee in der Sonne genießen. Und wer Lust auf Meer hat – der Stadtstrand ist auch nicht weit!

Schon bei der Ankunft in Palma wurden wir von echter Lebensfreude empfangen – wortwörtlich! Durch einen Marathonlauf war ordentlich was los in der Stadt, und überall standen Trommler, die mit ihrem Rhythmus einfach mitgerissen haben. Richtig Gänsehaut gab’s dann aber im Hof der Kathedrale: typischer mallorquinischer Tanz, Gesang und dazu das Klacken unzähliger Kastagnetten – einfach wow. So viel Herzblut und Tradition hautnah zu erleben, war ein echtes Highlight gleich zu Beginn!

Ohne wirklich ein Ziel vor Augen – schließlich ist es ja nicht unser erstes Mal in Palma – sind wir einfach drauflosgeschlendert. Ein bisschen treiben lassen, hier ein Eis gegönnt, da ein Blick in kleine Läden. Martin hat natürlich wieder seine obligatorischen Kaffeebohnen geholt (Tradition ist Tradition!), und wir haben uns von der Kunst an den Fassaden und Mauern faszinieren lassen. Kurz gesagt: wir haben’s uns einfach gut gehen lassen und den Tag in vollen Zügen genossen.

Nach einem langen Tag in der Sonne zieht es uns etwas erschöpft, aber zufrieden, nach Port Adriano. Hier lassen wir den Tag entspannt ausklingen, genießen die Atmosphäre und den Blick aufs Wasser. Wir hoffen, auch ihr habt einen schönen Abend – bis morgen, Buenos Noches!

07. April 2025

Guten Morgen aus dem Camper!
Der Tag beginnt – aber leider nicht ganz so erholsam, wie erhofft. Der anfangs ganz charmant wirkende Schlafplatz hat sich über Nacht als ziemliche Lärmquelle entpuppt. Was zuerst nach einem ruhigen Plätzchen aussah, wurde durch Verkehr, Stimmen und nächtliche Geräusche ziemlich ungemütlich. Für eine spontane Nacht war’s okay. Mit etwas Glück lässt sich so ein Stellplatz mal aushalten, doch länger hätten wir es dort definitiv nicht ausgehalten. Also hieß es: früh aufstehen, Kaffee schnappen und schnell weiterziehen!

Nächstes Ziel: Port Andratx. Dort wartete eine 10 km lange Wanderung auf uns – mit Ziel Sant Elm. Und was sollen wir sagen? Der Weg war zwar stellenweise ganz schön steil, aber die Aussicht hat alles wettgemacht. Ein traumhafter Mix aus Küste, Bergen und Mittelmeer-Flair. Jeder Schritt hat sich gelohnt! Wer also Lust auf Natur, Bewegung und ein kleines Abenteuer hat: Diese Route ist absolut empfehlenswert.

Port d'Andratx...

ist ein malerischer Küstenort im Südwesten Mallorcas, bekannt für seinen exklusiven Yachthafen, charmante Cafés und atemberaubende Sonnenuntergänge. Ursprünglich ein Fischerdorf, hat sich der Ort zu einem beliebten Treffpunkt für Prominente und Urlauber entwickelt, die das mediterrane Flair und die luxuriöse Ruhe schätzen. Umgeben von grünen Hügeln und türkisblauem Meer bietet Port d’Andratx eine perfekte Mischung aus Natur, Eleganz und mallorquinischer Gelassenheit.

Der Tag beginnt auf einem kleinen, kostenlosen Parkplatz oberhalb von Port d’Andratx. Die Sonne steht noch tief, wir schnüren die Wanderschuhe, während schon einige andere Wanderer ihre Rucksäcke schultern und losziehen. Heute sind auch wir auf der Suche nach Natur, Weitblick und einem kleinen Abenteuer.

Kaum sind wir auf dem Weg, lassen wir den Trubel des Hafens hinter uns. Vor uns liegen schmale Pfade, die sich durch die Hügel schlängeln, gesäumt von Kiefern,  begleitet vom Duft der Pinien und dem sanften Rauschen des Meeres in der Ferne. Der Anstieg ist moderast, aber schweißstreibend , genau das richtige um den Kopf frei zu kriegen.

Nach dem Anstieg zum Coll de la Trapa werden wir mit einem spektakulären Panorama belohnt: tiefblaues Meer, zerklüftete Felsen und die Insel Sa Dragonera, die wie ein riesiger, schlafender Drache vor der Küste liegt. Wir machen kurz Halt, genießen den Ausblick und den leichten Wind, bevor wir den Abstieg Richtung Sant Elm beginnen. Vorallem muss ich wieder normal-Temperatur im Gesicht bekommen 😂

Die letzten Kilometer ziehen sich über schmale, steinige Pfade, nicht schwer, aber die Konzentration darf nicht nachlassen. Das Ziel lockt. Und dann, endlich: der Blick auf das tiefblaue Wasser von Sant Elm, eingerahmt von Felsen und Pinien. Der Weg führt direkt in den Ort, vorbei an kleinen Häusern und Cafés doch wir gehen schnurstracks weiter zur Bucht, ziehen die Schuhe aus und springen ins kühle, glasklare Wasser.

Nach der wohlverdienten Abkühlung in der traumhaften Bucht von Sant Elm meldet sich der Hunger und wir lassen uns in einem der kleinen Restaurants direkt an der Promenade nieder. Mit Blick aufs Wasser und einem kühlen Getränk in der Hand schmeckt das Essen doppelt so gut. Anschließend schlendern wir noch gemütlich durch die Gassen des Ortes, entdecken kleine Läden, gemütliche Cafés und den entspannten Charme, von Sant Elm. Es ist ruhig, aber lebendig – genau die richtige Mischung aus Urlaubsgefühl und Authentizität.

Für den Rückweg entscheiden wir uns für die bequeme Variante und nehmen den Bus zurück nach Port d’Andratx. Zurück in Port d’Andratx steigen wir direkt in den Wohnmobil und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Stellplatz. Als wir ankommen, wissen wir sofort: Hier bleiben wir. Der Platz ist ruhig, umgeben von Natur, mit einem weiten Blick in den Himmel und direkter Sicht auf die Dracheninsel. Nach diesem rundum gelungenen Tag hätten wir uns keinen besseren Ort zum Ankommen wünschen können. So lässt es sich leben.

Der Tag neigt sich dem Ende zu, die letzten Sonnenstrahlen verschwinden hinter den Hügeln, und wir genießen noch einen ruhigen Moment unter dem Sternenhimmel. Es war ein perfekter Tag, voller Natur, Bewegung und Erlebnisse, die den Kopf befreien. Gute Nacht, Mallorca und all unsere Lieben da draußen!

08. April 2025

Nach einem langen Tag gestern haben wir hier wirklich gut geschlafen. Der Ort ist unglaublich ruhig, und die Nacht war erholsam, genau das, was wir nach der Wanderung gebraucht haben. Kein Lärm, keine Störung, einfach ein perfekter Platz zum Ausruhen. Wie ruhig und friedlich es hier ist – der perfekte Ort, um sich zu entspannen und neue Energie zu tanken.

Heute geht es weiter auf unserer Wanderung – unser Ziel für heute ist La Trapa, aber zunächst machen wir einen Zwischenstopp am Torre de Cala en Basset. Die Wanderung beginnt direkt vom unserem Stellplatz und schon bald führt uns der Weg steil hinauf, immer wieder mit atemberaubendem Blick auf das Meer und die nahegelegene Dracheninsel Sa Dragonera. Der Torre de Cala en Basset selbst ist nur noch eine Ruine, und der Aufstieg zur Treppe des Turms ist ziemlich spannend und abenteuerlich. Die Treppe selbst fehlt größtenteils, sodass man beim Aufstieg viel Geschick und Kraft benötigt, um sich von Stein zu Stein nach oben zu bewegen. Die Aussicht von oben entschädigt für alle Mühen. Immer wieder genießen wir den Blick auf die Dracheninsel, die uns wie ein ständiger Begleiter begleitet.

Nach dem aufregenden Stopp am Turm setzen wir unseren Weg fort – der nächste Abschnitt führt uns weiter nach La Trapa, und wir sind gespannt, was uns dort erwartet!

Der Weg nach La Trapa hatte es wirklich in sich. Steil bergauf ging es, und man merkte schnell, dass dieser Abschnitt kein Spaziergang war. Der Pfad war anspruchsvoll, mit rutschigen Steinen und steilen Abhängen. Man musste stets konzentriert bleiben und sich den Weg von Felsen zu Felsen bahnen. Es war definitiv kein einfacher Weg, aber das Gefühl, oben angekommen zu sein und La Trapa zu erreichen, machte den Aufwand mehr als wett.

La Trapa ist nicht nur ein Wanderziel, sondern auch ein historischer Ort mit einer besonderen Atmosphäre. Ursprünglich wurde hier im 19. Jahrhundert ein Trappistenkloster gegründet, das von Mönchen bewohnt wurde, die in Abgeschiedenheit lebten und Landwirtschaft betrieben. Heute sind nur noch die Ruinen des Klosters erhalten, aber der Ort strahlt eine beeindruckende Ruhe aus.

Der Rückweg nach Sant Elm war nicht weniger anstrengend als der Aufstieg. Unsere Beine begannen schon, sich schwerer anzufühlen. Bevor wir zurück am Van ankamen, entschieden wir uns, noch einen kurzen Abstecher zu unserer Bucht zu machen, die wir für uns ganz alleine hatten. Der Zugang war nicht ganz so einfach, aber das kühle, klare Wasser war die perfekte Belohnung nach dieser anstrengenden Wanderung.

Am Van angekommen kochte Martin heute für uns Nudeln mit dem Spanische Stachelspargel – auch als wilder Spargel bekannt. Er wächst in vielen Teilen Spaniens, vor allem in den mediterranen Regionen wie Mallorca. Dieser wilde Spargel ist deutlich schmaler und zarter als der gewohnte Garten-Spargel und hat einen intensiveren, leicht bitteren Geschmack. Er wächst in freier Natur, vor allem auf trockenen, sonnenverwöhnten Böden, und wird in der Frühjahrszeit oft frisch geerntet. Lecker!

Bevor die Sonne unterging, machten wir noch einen letzten Halt in Sant Elm. Martin gönnte sich einen erfrischenden Spritz, während ich mich für ein Ananas-Carpaccio mit Kokos-Ingwer-Eis entschied – 👍! Wir genossen den Moment, die letzten Sonnenstrahlen auf der Haut und die Aussicht auf das Meer – ein schöner Abschluss für einen rundum gelungenen Tag.

Gute Nacht!

09. April 2025

Ein neuer Tag bricht an, und obwohl wir ein bisschen wehmütig sind, diesen wundervollen Ort hinter uns zu lassen, heißt es für uns: weiterziehen. Bevor es losgeht, steht noch ein kurzer Zwischenstopp an: Wasser auffüllen ist angesagt. Der Tank ist fast leer, und ohne Wasser lässt sich’s dann doch nicht ganz so frei leben. Und hier auf Mallorca ist manches etwas „umständlicher“.

Unser Plan für heute die Ma-10. Die Ma-10 ist eine traumhafte Route durch die Serra de Tramuntana auf Mallorca. Eine der schönsten Küstenstraßen Europas. Die Strecke von Sant Elm nach Valldemossa (über Andratx und Sóller) bietet spektakuläre Aussichten, charmante Bergdörfer und tolle Stopps.

Unser erster Halt war Andratx, ein charmantes Städtchen mit verwinkelten Gassen und gemütlicher Atmosphäre. Wir hatten richtig Glück, denn zufällig war gerade Wochenmarkt – perfekte Gelegenheit, um uns mit frischen Leckereien einzudecken. Zwischen Obstständen, Käseauswahl und mallorquinischen Spezialitäten fanden wir alles, was das Herz für einen Antipasti-Abend begehrt: frisches Gemüse, Oliven, Käse und ein paar hausgemachte Tapas – heute wird geschlemmt!

Unser nächster geplanter Stopp war das kleine Dörfchen Estellencs. Leider fanden wir keinen Parkplatz, also blieb uns nichts anderes übrig, als weiterzufahren. Aber ehrlich gesagt: Wir waren nicht allzu enttäuscht – wir kennen den Ort bereits, und Estellencs ist so ein Fleckchen, in das man genauso schnell hinein- wie wieder herausfährt. Stattdessen genossen wir einfach die Fahrt auf der MA-10, die allein schon ein Erlebnis ist. Dieser Abschnitt der Küstenstraße ist definitiv einer der schönsten auf Mallorca. Manchmal ist der Weg eben wirklich das Ziel.

Ein kurzer Stopp in Banyalbufar – das hübsche Dorf an den Hängen der Serra de Tramuntana beeindruckt mit seiner Hanglage und dem Blick aufs Meer. Viel Zeit haben wir uns nicht genommen, aber für einen kurzen Rundgang hat’s gereicht.

Valldemossa – schon beim Ankommen merkt man, warum dieses Örtchen so viele Menschen anzieht. Eingebettet in die grüne Hügellandschaft der Tramuntana, mit seinen hellen Natursteinhäusern, blumengeschmückten Gassen, wirkt der Ort fast wie ein kleines Märchen. Valldemossa ist ein Hotspot, und man ist hier selten allein unterwegs – aber es gibt Orte, die strahlen trotz aller Besucher eine besondere Gelassenheit aus, und genau das macht Valldemossa aus.

Unser letzter Halt für heute: Deià – und was sollen wir sagen? Dieser Ort hat uns nochmal richtig gefangen genommen. Eigentlich wollten wir danach weiterfahren und den Abend gemütlich im Van mit Antipasti ausklingen lassen… aber Deià ließ uns nicht los. Zwischen den duftenden Orangen- und Zitronenhainen, den kunstvoll angelegten Terrassen und dem Blick auf das Meer konnten wir gar nicht anders, als einfach hierzubleiben. Das Dorf ist wie in die Landschaft eingewoben, jedes Haus scheint genau am richtigen Platz zu stehen – so harmonisch, so stimmungsvoll, so schön. Ein perfekter Abschluss für diesen Tag. Statt Van-Dinner haben wir uns treiben lassen – und es keine Sekunde bereut.

Heute Morgen hieß es Abschied nehmen von unserem traumhaften Stellplatz. Und klar, die Erwartungen an den nächsten waren entsprechend hoch. Aber auch der neue Platz hat was: direkt vor einem Leuchtturm, mit Blick Richtung Port de Sóller – ruhig, schön gelegen und mit richtig guter Atmosphäre. Und dann kam das absolute Highlight: Delfine im Sonnenuntergang. Plötzlich waren sie da, ein Anblick, der uns einfach sprachlos gemacht hat. So endet der Tag mit einem Moment, den wir wohl so schnell nicht vergessen werden.

Total erschöpft, aber glücklich fallen wir ins Bett und schlafen direkt ein. Buenas noches ihr Lieben!

10. April 2025

Unsere Nacht war angenehm ruhig – genau das, was wir nach dem langen Tag gebraucht haben. Heute wollten wir es eigentlich etwas ruhiger angehen lassen: eine kleine Wanderung, eher ein Spaziergang, dachten wir. Und tatsächlich begann der Weg auch ganz entspannt – der erste Abschnitt führte uns gemütlich durch den Wald, mit angenehmem Schatten und weichem Boden unter den Füßen. Doch wie es weiterging… das erzählen wir dann gleich.

Aus dem gemütlichen Waldweg wurden langsam steinige Pfade, dann Felsen – und damit stieg auch der Weg ordentlich an. Aus dem geplanten Spaziergang wurde ziemlich schnell wieder eine kleine Klettertour. Aber: Je höher wir kamen, desto spektakulärer wurde die Aussicht. Das Meer glitzerte in der Ferne, die Hügelkette zog sich endlos dahin, und über uns nur blauer Himmel. Immer wieder haben wir Pausen eingelegt, nicht nur zum Verschnaufen, sondern vor allem, um den Moment zu genießen. Es hat sich mehr als gelohnt.

Rauf und runter ging’s – und diesmal nicht begleitet vom Duft nach Orangen, sondern eher nach… Ziegen. 😂 Der Weg hatte seinen ganz eigenen Charme. Der Rückweg führte uns durch alte, knorrige Olivenhaine, die so typisch für Mallorca sind. Und dann, fast wie aus dem Nichts, tauchte ein kleiner Erfrischungsstand auf – mit frisch gepresstem Orangensaft. Klar, dass wir da nicht vorbeigegangen sind, ohne ein Glas zu nehmen. Einfach herrlich!

Zurück am Van gab’s dann zur Belohnung unsere heißgeliebte Antipastiplatte – der perfekte Abschluss für diesen überraschend fordernden, aber wunderschönen Wandertour.

Natürlich wären wir nicht wir, wenn wir uns nicht auch noch Port de Sóller angeschaut hätten. Nach der Wanderung und der wohlverdienten Antipastiplatte haben wir nochmal die Energie zusammengekratzt und sind runter zum Hafen – und es hat sich gelohnt. Port de Sóller mit seiner schönen Promenade, den kleinen Läden und der alten Straßenbahn hat einfach Charme.

Und natürlich haben wir auch den Roten Blitz genutzt – auch wenn er weder wirklich rot, noch besonders schnell ist. Aber genau das macht den Charme aus. Gemütlich zuckelten wir mit der kleinen historischen Bahn von Port de Sóller hinauf nach Sóller. Ratternd, quietschend, mit offenen Fenstern und Blick auf Zitronenbäume und alte Gemäuer – eine Fahrt wie aus einer anderen Zeit. Kurz, aber echt besonders.

Zurück an unserem Stellplatz am Leuchtturm kehrt wieder Ruhe ein. Nach all den Eindrücken des Tages sind wir einfach froh über unser entschleunigtes, entspanntes Reisen. Kein Stress, kein Muss – nur das, worauf wir wirklich Lust haben. Und dieser Platz hier, mit dem Blick aufs Meer und dem leisen Rauschen der Wellen, fühlt sich wieder genau richtig an.

11. April 2025

Heute ging’s für uns auf eine der spektakulärsten Routen Mallorcas: Von der Tramuntana aus tief hinunter zur wilden Bucht von Sa Calobra – und zum beeindruckenden Naturwunder Torrent de Pareis.

Wir starteten entspannt und nahmen Kurs auf die Ma-2141, die legendäre Serpentinenstraße, die sich von der Hauptstraße Ma-10 bei Escorca hinunter nach Sa Calobra windet. 12 Kilometer und über 800 Höhenmeter später waren wir auf dem Meisterwerk einer Straße. Eng, spektakulär, mit fantastischen Aussichten – und der berühmte Krawattenknoten (Nus de Sa Corbata) ist ein echtes Fotomotiv. Ich bin so froh, dass Martin fährt, der behält wenigstens die Nerven – die Straße ist schmal, die Kurven eng, aber mit seiner Geduld gut machbar.

Plötzlich standen wir in einer anderen Welt. Rechts und links ragten gewaltige Felswände in den Himmel, und vor uns öffnete sich das breite Flussbett des Torrent de Pareis – staubig, steinig, wild und wunderschön. Wir konnten kaum glauben, wie mächtig diese Schlucht wirkt. Die Wände sind bis zu 200 Meter hoch, und wenn man leise ist, hört man jeden Schritt, jedes Echo, jede Stimme doppelt. Wir sind 3 Kilometer hineingewandert, haben uns Zeit gelassen, Felsen erklommen und uns einfach treiben lassen. Der Boden war noch teilweise feucht, und man konnte erahnen, wie sich bei Regenfällen hier ein reißender Strom durch den Canyon frisst. Das Gefühl, wie klein man plötzlich wird. Zwischen diesen steilen Felswänden wird einem klar, wie viel Zeit und Naturgewalt nötig war, um diesen Ort zu formen.

Damit wir endlich aus dem Canyon raus kommen, gab Martin nochmal alles….

…und ein mächtiger Canyon öffnet sich direkt am Meer. Gerade in der Vorsaison ist es hier noch ruhig. Von der Bucht aus führt ein kleiner Tunnel durch die Felsen direkt zur Mündung aus dem Torrent de Pareis – was für ein Erlebnis!

Ok, ok…ich gebe es ja zu. Wer schon mal hier gewesen ist, merkt, dass an dieser Geschichte irgendetwas nicht stimmt – Richtig – wir sind nämlich genau anders herum gelaufen 😂.

Nach unserem Ausflug zum Torrent de Pareis wollten wir nicht mehr ganz zurück in den Trubel – stattdessen haben wir uns einen Stellplatz in der Nähe des Klosters Lluc gesucht. Und was sollen wir sagen: besser hätten wir den Tag kaum ausklingen lassen können. Es ist ein wunderschöner und ruhiger Ort zum Übernachten – mitten im Herzen der Serra de Tramuntana.

Bis morgen!

12. April 2025

Die Nacht bei Lluc war – abgesehen vom Wetter – überraschend ruhig. Zwar kam am Abend noch eine Großfamilie auf den Platz, aber tatsächlich verlief alles sehr entspannt. Irgendwann in der Nacht hat sich dann der Wind gemeldet, später deutlich lauter – kam der Regen. Das typische Trommeln auf dem Van-Dach, das man entweder liebt oder hasst – wir lieben es. In solchen Momenten bin ich besonders froh, im Van zu liegen und nicht im Zelt. Warm eingekuschelt unter der Decke, während draußen die Böen rütteln, ist einfach unbezahlbar.

Unser nächstes Ziel war eigentlich ganz klar: Far de Formentor, der berühmte Leuchtturm ganz im Norden Mallorcas. Wandern wollten wir. Natur genießen. Was wir bekommen haben? Eine Art Realitätscheck auf vier Rädern. Schon bei der Anfahrt wurde klar: Heute ist der Tag, an dem ganz Mallorca offenbar dieselbe Idee hatte wie wir. Die Straßen waren schmal – aber diesmal mit einem endlosen Strom an Autos und übermotivierten Rennradfahrern. Unser geplanter Parkplatz? Gesperrt. Oder zumindest nicht zugänglich. Die Info war… sagen wir mal: sehr „mallorquinisch“ ausgeschildert. Also weiter. Nächster Versuch: Fehlanzeige. Jede Bucht war überfüllt, jede noch so kleine Haltemöglichkeit blockiert. Erst etwa einen Kilometer vor dem Leuchtturm hatten wir Glück. Endlich eine kleine Einbuchtung am Straßenrand. Nichts Offizielles, aber immerhin ein Startpunkt. Doch die „Wanderung“ war eher ein Straßenmarsch, mit Autos im Rücken und ohne so richtig dieses Gefühl von Aufbruch. Und als wir dann oben waren… ja, klar: Der Leuchtturm ist beeindruckend. Die Klippen. Das Meer. Aber irgendwie hat uns der Ort nicht so recht abgeholt. Vielleicht war es die Menschenmenge oder einfach der Kontrast zu den stillen Orten, die wir in den letzten Tagen erleben durften. Aber: Wir waren da. Haben’s gesehen. Einen Haken dran gemacht. Man muss ja nicht jeden Ort auf Anhieb lieben – manchmal reicht es, ihn erlebt zu haben.

Nach dem Chaos rund um Formentor war Pollenca wie ein tiefes Ausatmen. Ein Ort, der uns sofort abgeholt hat – mit seinen verwinkelten Gassen, dem entspannten Marktplatz und dieser leisen, ehrlichen Atmosphäre. Natürlich haben wir auch die 365 Stufen zur kleinen Kapelle auf dem Kalvarienberg genommen. Oben: Weitblick über Dächer, Berge und Meer.

Für die Nacht haben wir wieder einen kleinen Glücksgriff gelandet – irgendwo zwischen Alcúdia und der Küste. Eine ruhige Ecke, direkt an einer wunderschönen Bucht. Türkisblaues Wasser, das selbst im Abendlicht noch leuchtet, und dieses beruhigende Rauschen der Wellen – besser kann man kaum einschlafen. Jetzt sitzen wir hier, der Van offen, die letzten Lichtstreifen am Horizont – und fragen uns, was der morgige Tag wohl bringt. Der Wetterbericht kündigt Regen an. Den ganzen Tag. Mal sehen. Mallorca überrascht uns ja ständig.

13. April 2025

Der Tag begann grau und mit leichtem Regen. Eigentlich hatten wir uns schon auf einen gemütlichen Van-Tag eingestellt. Doch kaum war der Kaffee durchgelaufen, klarte der Himmel auf, und Alcúdia empfing uns mit Licht, Wärme und vollen Gassen.

Was wir nicht erwartet hatten: Markttag. Und zwar nicht irgendein kleiner Wochenmarkt, sondern Menschenmassen, soweit das Auge reicht. Die ganze Altstadt schien zu pulsieren. Wir lieben Märkte eigentlich sehr, die Farben, das Treiben, die Gerüche. Doch heute war es einfach zu viel. Zu eng, zu laut, zu viele Eindrücke.

Nach einer kurzen Mittagspause wollten wir nochmal durchatmen, also runter zum Hafen, zu Fuß, frische Luft, ein bisschen Bewegung, den Kopf frei kriegen. Auch das hat heute leider nicht funktioniert. Der Trubel schien uns zu folgen: Port d’Alcúdia war genauso voll. Menschenmassen, laute Musik, Kinderkarussells, grelles Licht. Offenbar hat mit dem Ferienstart auch gleich eine Art Osterkirmes begonnen. Und während um uns herum gefeiert wurde, merkten wir: Unsere Akkus sind leer. Kein Platz zum Durchatmen, keine ruhige Ecke zum Verweilen. Einfach zu viel von allem.

Ich konnte heute gar nicht richtig zur Kamera greifen, so sehr war ich damit beschäftigt, nicht über Körbe, Kinder oder kleine Hunde zu stolpern. Unsere social battery war ziemlich schnell im roten Bereich. Und so schön Alcúdia ist, wir merkten beide, dass wir heute eher leise Momente gebraucht hätten. Und trotzdem, dieser Ort bleibt besonders. Nur eben nicht an einem Marktsonntag, wenn man sich nach Ruhe sehnt.

Gut dass wir am Abend doch noch das gefunden haben, was wir den ganzen Tag über vermisst hatten. Ruhe und weit weg vom Trubel. Irgendwo bei einem Leuchtturm, haben wir uns für die Nacht einen traumhaften Spot gesucht und gefunden. Der Blick aufs Meer, Wind und Wellen kaum Menschen, keine Musik, kein Markt. Einfach wir.

14. April 2025

Heute regnet es richtig mit grauem Himmel, Windböen und dicken Tropfen auf dem Dach. Der perfekte Tag für einen echten Vanlife-Moment. Langsam, spontan, ohne große Pläne. Unser Ziel: Cala Millor. Wir wollen jede Regenpause nutzen, um ein bisschen zu schlendern, uns in ein Café zu setzen, die Menschen zu beobachten und zwischendurch einfach im Van bleiben, lesen, kochen, Mittagspause mit Blick aufs Meer.

Wie ihr sehen könnt, haben wir  eigentlich den perfekten Platz gefunden. Meerblick, ruhig und mitten in Cala Millor – und der Gedanke, über Nacht hierzubleiben, war schnell da. Doch dann… kam dieses „Aber“. Manchmal sind’s keine großen Dinge, sondern feine Details. Leute, die unauffällig „chillig“ rumstehen, sich kaum bewegen, aber irgendwie auffallen. Erst dachte ich noch, ich bilde mir das ein – bis Martin plötzlich auffiel, dass dieselbe Truppe plötzlich mit einem anderen Fahrrad da stand. Da war’s klar: das Bauchgefühl täuscht uns nicht. So schön der Spot auch war, dass gute Gefühl, unseren Van hier stehen zu lassen, war weg. Und wenn das mal weg ist, dann hilft alles nichts. Weiterfahren, neue Ecke suchen.

Zum Glück mussten wir gar nicht weit fahren. In Sa Coma haben wir dann schnell eine neue Stelle gefunden. Alles wirkte entspannter, ruhiger, sicherer. Kein komisches Bauchgrummeln, keine fragwürdigen Gestalten. Wir konnten in Ruhe weiter schlendern und somit stand dann auch gleich unser Nachtplatz fest.

15. April 2025

Was wir bisher niemandem verraten haben: Wir haben unsere Fähre umgebucht. Statt wie geplant am Donnerstag, fahren wir schon heute – am Dienstag – zurück aufs Festland. Es ist nichts passiert. Kein Stress, kein Vorfall, kein Fluchtgedanke. Nur dieses klare, gemeinsame Gefühl: Es ist Zeit, nach Hause zu fahren. Der Moment, an dem man spürt, dass man „satt“ ist. Satt von schönen Orten, neuen Bildern, kleinen Abenteuern. Satt im besten Sinne.

Aber Mallorca wäre nicht Mallorca, wenn da nicht noch ein kleines letztes Abenteuer auf uns gewartet hätte: der Hafen. Die Abwicklung dort war mal wieder chaotisch. Lange Wartezeiten, unübersichtliche Abläufe, viel Kopfschütteln. Und die Fähre selbst? Eine echte Herausforderung. Keine Kabine diesmal (brauchten wir ja nicht für die Tagesfahrt), aber das rächte sich: Überall roch es streng, entweder nach Pipi oder war einfach nur schmutzig, und das Thema Toilette lassen wir besser komplett aus. Zum Glück stand unsere Luna oben an Deck und so haben wir kurzerhand das einzig Vernünftige getan: reingeschlichen, Tür zu, und es uns in unserem kleinen Zuhause gemütlich gemacht. Denn wenn man eins auf so einer Reise lernt, dann das: Im Van ist’s immer am schönsten 🥰.

Fazit: Mallorca, du warst nicht unser erstes Ziel, aber du hast dich wieder still und leise in unsere Herzen geschlichen. Diese Insel hat alles, was wir lieben: wilde Küstenstraßen, versteckte Buchten, kleine Cafés, raues Wetter, Sonne, Kurven, Märkte, Stille – und manchmal auch einfach zu viel. Wir haben Canyons durchwandert, am Leuchtturm geschlafen, uns durch Serpentinen geschlängelt, Märkte erlebt, die mehr waren als nur Obst und Gemüse, manchmal leider auch mehr, als unsere Nerven vertragen konnten. Wir haben Vanlife in seiner schönsten Form gelebt: mit Meerblick beim Aufwachen, mit Kaffee im Regen, mit Pizza auf dem Schoß und dem Gefühl, jederzeit weiterziehen zu können. Nicht alles war perfekt und das muss es auch nicht sein. Manches war anstrengend, manches frustrierend, und manchmal war einfach die Luft raus. Aber genau das macht eine Reise lebendig.

Danke, Mallorca. Und bis zum nächsten Mal – irgendwann, irgendwo auf dieser kleinen großen Insel.

Pssst… Wenn ihr das gerade lest, sind wir schon längst unterwegs. Irgendwo inmitten von Frankreich, der Regen klopft leise ans Fenster, und unser Van rollt heimwärts. Und vielleicht träumen wir genau jetzt von der nächsten Reise. 😉.

aa
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